· 

Tipps & Tricks zur Hundefotografie - Teil 1

Read English version here.

 

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich bestimmte Aufnahmen gemacht habe oder wie ich bestimmte Effekte in meinen Bildern hinbekomme. Daher habe ich beschlossen mein Wissen in dieser Blog-Serie mit euch zu teilen.

 

Um bessere Hundefotos zu machen, brauchst du auch nicht unbedingt eine teure Fotoausrüstung oder großes technisches Hintergrundwissen. Manchmal genügen schon ein paar Kniffe, um auch mit einfachen Mitteln, zum Beispiel auch mit dem Handy, schönere Fotos von deinem Liebling zu knipsen. 

1.  Runter mit dir auf den Boden!

OK, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach Militärdrill… ;-) Was ich damit meine ist einfach, begib dich auf die Augenhöhe deines Hundes. Dein Hund ist, wenn er auf allen Vieren steht oder vielleicht sogar sitzt oder liegt in der Regel kleiner als du, wenn du stehst. Falls nicht, will ich unbedingt wissen, was du für einen Hund hast! ;-) Wenn du deinen Hund nun aus dem Stehen fotografierst, verzerrt das merkwürdig die Perspektive. Wenn du deinen Hund dagegen auf Augenhöhe fotografierst, so schaut er später aus dem Bild den Betrachter direkt an und die Wirkung ist gleich eine andere. Mit meinem eigenen Hund habe ich da Glück. Bei meinem Berner Sennenhund Bärbel reicht es, wenn ich sitze oder knie, um auf ihre Augenhöhe zu kommen aber sobald der Hund kleiner ist oder selbst liegt, liege ich auf dem Bauch. Ja, genau, auf dem Bauch. Und ja, richtige Kleidung (zum Beispiel eine Regenhose) und eine gute Waschmaschine hilft ungemein. ;-) Ich kenne auch Hundefotografinnen, die sich zum Beispiel eine dünne Isomatte zum Shooting mitnehmen, um sich darauf zu legen. Mir persönlich ist das zu aufwendig und ich habe an meiner Ausrüstung schon ohne genug zu Schleppen. Ist aber sicher Geschmackssache und für den Einen oder Anderen von euch vielleicht auch eine gute Möglichkeit. 

 

Immer auf Augenhöhe. Bei solchen Aufnahmen liege ich auf dem Boden. 

Wie immer gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. Es kann auch toll aussehen, wenn du deinen Hund bewusst von oben fotografierst. Dann sollte dein Hund allerdings auch nach oben in die Kamera schauen. Am besten sieht das aus, wenn du die Kamera tatsächlich direkt senkrecht über den Hund hältst. 

 

Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch mal bewusst direkt von oben zu fotografieren kann auch toll aussehen. 

2. Den Hund in die Kamera schauen lassen

Ich höre immer wieder: „Immer wenn ich meinen Hund fotografieren will, dreht der sich demonstrativ weg und schaut einfach nie in die Kamera!“. Das kann daran liegen, dass Hunde grundsätzlich weder uns noch ihren Artgenossen gerne direkt in die Augen schauen. Das wirkt in Hundesprache eher provozierend und wenig freundlich. Manche Hunde fühlen sich von der Kamera quasi angestarrt und wenden den Blick folgerichtig ab, um die Situation zu deeskalieren und zu zeigen, dass von ihnen keine Bedrohung ausgeht. Hier hilft es den Blick des Hundes ein wenig über oder neben die Kamera zu lenken, zum Beispiel, indem du oder ein Helfer ein Leckerli oder ein Spielzeug direkt über oder neben die Kamera hältst. Manche Hunde sind auch einfach abgelenkt von der Umgebung und haben einfach keine Lust in Richtung Kamera zu schauen. Auch hier kann man mit Leckerli oder Spielzeug nachhelfen aber was oft noch besser funktioniert ist, Geräusche zu machen. Man kann sich Quietschespielzeug oder Pfeifen mitnehmen aber ich setzte auch hier wieder lieber auf das, was ich eh dabei habe: meine Stimme. Ihr glaubt gar nicht was für lustige Geräusche aus meinen Mund rauskommen können, die ich so mit der Zeit entdeckt habe. ;-) Natürlich muss der Hund auch nicht immer in die Kamera schauen. Manchmal wirkt es auch noch schöner, wenn der Hund zur Seite oder verträumt in die Ferne guckt.

 

Ein paar Quietschgeräusche aus dem Mund und schon bekommt man den süßen „head tilt“. 

 

3. Brett vorm Kopf oder Blickrichtung beachten

Kennt ihr das? Manchmal betrachtet man ein an sich schönes Bild aber irgendetwas stört? Der Bildaufbau ist enorm wichtig und sollte harmonisch wirken. Das ist leichter gesagt als getan. Also was meine ich jetzt damit? Natürlich gibt es noch mehr Faktoren aber was für ein harmonisches Gesamtbild ganz wichtig ist, ist die Blickrichtung des Hundes. Der Blick des Betrachters folgt automatisch dem Blick des Hundes auf dem Bild. Wenn jetzt das Bild in der Richtung, in die der Hund schaut sofort zu Ende ist, stößt der Blick direkt an die Bildkante und das stört uns als Betrachter. Es sollte also immer mehr Platz auf der Seite des Bildes sein, in die der Hund schaut. Wenn der Hund direkt in die Kamera schaut, also den Betrachter direkt anguckt, kann er auch in der Mitte des Bildes platziert werden. Aber Achtung: das kann vom Gesamtbildaufbau auch schnell langweilig werden.

 

Irgendwie wirkt das Bild nicht harmonisch. Warum nur?

So ist es besser. Auf dem Bild sollte immer mehr Platz in der Richtung sein, in die der Hund schaut. Hier also am rechten Bildrand.

 


Weiter geht's in Teil 2 unserer kleinen Serie über Hundefotografie. Nächstes Mal geht es um Licht, Komposition und Tiefenschärfe.

Pfotenspuren Fotografie  -  linda@pfotenspuren-fotografie.de

 ® Alle Rechte vorbehalten

 

Du findest mich auch auf Facebook und Instagram